Neben der Weinlese im Herbst, ist natürlich jedes Frühjahr die Jungweinprobe das große Highlight im Weingut, wenn die über den Winter gereiften Weine probiert werden können. Immer wieder mit Hochspannung erwartet, da jeder Jahrgang sich durch die abwechslungsreichen Wettereinflüsse von anderen unterscheidet. Der warme Frühling und Sommer haben den Winzern in Sachsen ein Ausnahmejahr beschert.
Die Trauben hätten einen Reifevorsprung von rund drei Wochen gehabt, hieß es. Dadurch hätten frühreife Trauben schon Anfang August die gewünschte Qualität gehabt. Mit rund 500 Hektar bestockter Rebfläche gehört Sachsen zu den kleinsten Anbaugebieten in Deutschland. Die Winzer im Elbtal zwischen Meißen und Pillnitz waren in diesem Jahr so schnell mit der Lese fertig wie schon lange nicht. In der Regel hatten sie den Wein schon Ende September in den Kellern. Einige frühe Sorten waren aber fast schon zu reif, d. h. mit diesen Trauben lassen sich kaum frische, spritzige Weine machen, denn zuviel Süße und zuviel Alkohohl verhindert dies.
Mit der Klimaerwärmung erproben Sachsens Winzer zunehmend Weinsorten, die in der Region bisher nicht vertreten waren. So haben einige Weingüter begonnen, Sauvignon Blanc und Chardonnay anzubauen.
Da die Trauben wegen der Trockenheit in diesem Herbst kleiner als sonst blieben, war der Saft darin konzentrierter, was zu entsprechend guten Mostgewichten führte. Und der Grundsatz Qualität statt Quantität ist in Sachsen sowieso die Regel. „Es sind Weine mit einer ausgeprägten Fruchtigkeit zu erwarten. An diesen Jahrgang wird man sich lange erinnern“ heißt es in sächsischen Winzerkreisen. Für sächsische Verhältnisse werden die Weine zudem relativ kräftig ausfallen.
Saale-Unstrut-Weine: Auch hier wird die Qualität der Weine als herausragend eingeschätzt. Gehaltvolle, aromatische Weißweine und kraftvolle Rotweine erwartet man beim Weinbauverband. Die diesjährigen Jungweinproben finden am 04.05.2019 und 11.05.2019 von 13.00-18.00 Uhr statt.