Südlich des Kaukasus wurden schon vor 10.000 Jahren Jahren Reben kultiviert und Weinbau betrieben. Das heute eigenständige Gebiet Transkaukasien gilt neben Mesopotamien als eigentliche Wiege der Weinkultur. Als ältestes Gebiet des heutigen Russlands nimmt man das nordkaukasische Süd-Dagestan im Küstenstreifen des Kaspischen Meeres an.
Anfang des 17. Jahrhunderts wurden in Astrachan im Mündungsgebiet der Wolga beim Kaspischen Meer (an der Grenze zu Kasachstan) Weingärten angelegt, um den Zarenhof mit Wein und Weintrauben zu beliefern. Während der Zarenherrschaft war aber die Weinkultur unterentwickelt. Ausnahmen bildeten die Weingüter des Grafen Woronzow und des Fürsten Lev Golizyn. Letzter erbaute dem Zaren Nikolaus II. (1868-1918) sein berühmtes Weingut, das noch heute bestehende Massandra (bei Jalta auf der Halbinsel Krim in der heutigen Ukraine), sowie Abrau-Djurso am Schwarzen Meer und Weinberge in Georgien, die auch heute noch Weinbauzentren darstellen.
Als Erfinder der berühmten Krim-Schaumweine gilt der erwähnte Fürst Lev Golizyn, der nach dem Krimkrieg 1854 bis 1856 auf seinem Weingut Novy Svet (Neue Welt) erstmals russischen Schaumwein nach dem Champagner-Verfahren herstellte und den Ruhm des zumeist roten Krim-Sektes begründete.